13. August 2014

Lüneburg - vom Wasserturm, bunten Fischen und roten Rosen

Urlaub = Auszeit ;-) Ich liege in der Sonne, schwimme im Wohltorfer Tonteich und mache ein paar Ausflüge in die nähere Umgebung. Letzte Woche bin ich durch die malerische Altstadt von Lüneburg gebummelt, mit dem Besuch des alten Wasserturms ging's los:


Der Lüneburger Wasserturm wurde 1907 fertiggestellt und war bis 1986 in Betrieb. Heute dient er als Aussichtsturm und Museum, er kann für Ausstellungen und Veranstaltungen gebucht werden. Das Ganze passiert in enger Zusammenarbeit mit der danebenliegenden Hauptschule, die Schüler organisieren Führungen und übernehmen sogar das Catering bei Veranstaltungen!
Mit seinen 55 Metern ist er das höchste nicht-kirchliche Bauwerk in Lüneburg.



Gleich im Eingang begegnete mir ein bunter Fisch, genauer gesagt, ein buntbemalter Stint:

 
2007, im Rahmen einer Lüneburger Marketingkampagne, wurden rund 500 solcher Stint-Skulpturen von Lüneburger Künstlern, Schülern und Unternehmen gestaltet und für wohltätige Zwecke versteigert.
Ähnlich wie die Wasserträger-Figuren in Hamburg, findet man die bunten Stinte über die ganze Stadt verteilt.
 
Mit dem Fahrstuhl und über eine Wendeltreppe erreichte ich die Aussichtsplattform:
 

Über den Dächern von Lüneburg -
rechts neben der Kirche St. Johannis ist am Horizont Krümmel zu erkennen.
 
 
Die schönen Giebel der Backsteinhäuser des Platzes "Am Sande" und im Hintergrund die Kirche St. Michaelis.
Sie befindet sich im sogenannten Senkungsgebiet der Stadt, dass durch den Salzabbau entstanden ist. Der Kalkberg (rechts daneben), auf dem sich die namensgebende "Lüneburg" befand, hat durch jahrelangen Gipsabbau seine ursprüngliche Höhe verloren und ist heute nur noch ein kleiner Hügel.
 
Heiraten könnt ihr hier oben auch: Hochzeit im Wasserturm
 
Zu Fuß ging's wieder runter, zunächst durch die interaktive Ausstellung "Das blaue Gold".
Sie schlägt einen Bogen von der historischen Wasserversorgung in Lüneburg bis zu unserem heutigen Umgang mit Trinkwasser weltweit und im eigenen Haushalt.
 
 
 Auf der nächsten Ebene konnte ich einen Blick in den 500 000 l fassenden Wasserbehälter werfen:
 
  
 
Die Speicherkapazität des Wasserbehälters war leider von Anfang an zu knapp bemessen. 
Schon 1913 reichte sie nur noch aus, um die Lüneburger einen Vormittag lang mit Wasser zu versorgen.
 
 
 
Unterhalb des Wasserbehälters finden sich Reste der Wasserturm-Technik und dann beginnen die Ausstellungs- und Veranstaltungsebenen. 
 
Hier erwarteten mich die nächsten Fische:
 
 

 
Wow, sogar mit Autogrammen von Jimmy und Rosalynn Carter
 
 
und einiger deutscher Politiker ;-)
 
 
Der Stint ist eine Lüneburger Spezialität, früher wurde er mit Waschkörben aus der Ilmenau gefischt.
Gegessen werden die kleinen Fische meist aus der Hand. Die typisch norddeutsche Zubereitung geht so:
Kopf ab, dann den ganzen Stint in Roggenmehl wenden und in Butter und Speck braten. Die zarten Gräten und der Schwanz können mitgegessen werden.
An die Hochzeiten des Stintfangs erinnern die alten Ortsbezeichnungen: "Stintmarkt" in Lüneburg oder "Stintfang" in Hamburg. 
 
Ein Stockwerk tiefer gab es künstlerische Naturfotos von Beate Schmegel zu sehen: "Vom Wesen des Wassers" (noch bis 31. August 2014)
 
 

 
 
 
 
 
Wenn ihr euch für Wassertürme interessiert, findet ihr hier eine Liste der Hamburger Wassertürme, noch mehr Infos gibt es hier 
 
Wieder draußen, stand ich vor der imposanten Johanniskirche:
 
 
 
 "Am Sande"
 
  
 



 
 
 
 
 
  
Weiter ging's, kreuz und quer durch die Altstadt:
 
 
 

 
 
 
 
 
Um die Wohnqualität in Lüneburg zu verbessern, wurde in den 50er Jahren ernsthaft darüber nachgedacht, die gesamte Altstadt abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen!
 
Die Lüneburger protestierten und heute steht die Altstadt unter Denkmalschutz. Seit den 70er Jahren wird sie sorgsam und liebevoll restauriert. (Quelle: Wikipedia)
 
  
 
 
 
St. Nicolai
 
  
 

 
 
 
Beim Lüneburger Rathaus:
 
 
 
 
 
 
 
 
Bücher und Musik ;-)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das Salz hat für die Hansestadt Lüneburg heutzutage keine große Bedeutung mehr, es wird nur noch wenig Sole für die Salztherme Lüneburg gefördert. Die Saline dient als Industriedenkmal und beherbergt das Deutsche Salzmuseum.
Inzwischen sind es die "Roten Rosen", die die Kassen der Lüneburger füllen. Seit 2006 wird die ARD-Telenovela hier und in der Umgebung gedreht und es hat sich ein unglaublicher "Rote-Rosen-Tourismus" mit speziellen Angeboten und Führungen entwickelt!
 
 
 
 
 
 
Hotel Bergström, besser bekannt als "Hotel Drei Könige", aus der ARD-Telenovela "Rote Rosen"
 
 
 
 
 
Was trinkt man in Lüneburg? "Lüneburger Pilsener", mir hat's geschmeckt! Ein paar Brauereien gibt es noch, z. B. das Mälzer Brauhaus
 
 
 
Kein Stint aber lecker!
 
 
 
"Am Stintmarkt" - der Lüneburger Hafen 
 
 
Der "Alte Kran" darf natürlich nicht fehlen!
 
 
 So, das war mein Stadtbummel. Ich hoffe, er hat euch inspiriert und Lust auf Lüneburg gemacht.
Ich bin ganz entspannt mit der Bahn nach Lüneburg gefahren, ca. jede Stunde ab Hamburg Hauptbahnhof, in einer halben Stunde seid ihr da...
Tschüss bis demnächst, Kirsten
 
 

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